Pilgerreise der Pfarrei nach Rom

Aktueller Online-Reisebericht

Reisegruppe Wallfahrt Rom 2020 (c) RGa
Reisegruppe Wallfahrt Rom 2020
Datum:
Mi. 4. März 2020
Von:
Stephan Schirmel

Update vom 8.3.2020

Von Pfarrer Gattys erhalten wir allabendlich online die Reiseeindrücke geschickt:
(Dazu passende Fotogalerie)

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Am Montag waren wir um 6.15 Uhr gestartet und pünktlich in Düsseldorf angekommen. Nach den üblichen Prozeduren ging es mit Verspätung nach München und dann weiter nach Rom, wo alles gut und problemlos lief. Leider regnete es in Rom heftig. Das Hotel liegt am Fuße des Aventin und ist verkehrsgünstig gelegen, so dass alle Touren in die Stadt mit dem öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu bewältigen sind. Essen, Zimmer sind auch in Ordnung.

Der heutige Tag startete mit einem Impuls zu Paulus in der Kapelle des angegliederten Klosters. Nach dem Frühstück ging es dann mit der Metro zum ersten Highlight, St. Paul von den Mauern. Für mich die schönste der vier großen Papstbasiliken. Wir hatten sie so gut wie allein für uns. Bei unserer Führerin war immer wieder deutlich der Stolz auf diese wunderbare Stadt zu spüren. Auch der Gruppe war anzuspüren, dass von diesem Ort eine Kraft und Ausstrahlung ausging, der man sich nur schwer entziehen kann. Die Ketten und der Blick in der Confessio auf einen uralten schlichten Sarg berührten. Kurze geistliche Impulse vertieften oder führten die kunsthistorischen Impulse fort.
Der Kreuzgang ist mein persönliches Highlight. Von dort ging es etwas gehetzt nach Santa Prassede wegen der einzigartigen Mosaike aus dem frühen Mittelalter. Leider war der Küster unbarmherzig und um 12.00 Uhr war „extra omnes“ – alle raus!
Die Mittagspause konnte jeder für sich gestalten und um 13.15 Uhr war Treffpunkt in der Vorhalle von Santa Maria Maggiore, der goldenen Kirche. Diese Kirche besticht durch ihre ungeheure Einheitlichkeit und den verschwenderischen Einsatz von Gold. Beeindruckend auch hier wieder das Mosaik und eine uralte Marienikone. Der Boden und die Decke der Kirche sind außerordentlich.

Danach war der offizielle Teil des Tages beschlossen. Einige kehrten nochmals gegen 15.00 Uhr zu Santa Prassede zurück. Ohne hetze diese Mosaiken anschauen war berührend. Abschluss war in unserer kleinen Gruppe der Besuch der Kirche Santa Maria degli Angeli in einem Bruchteil der Diokletian-Thermen, deren Symbiose von modernen und alten Elementen zu den gelungeneren zählt.

Dankbar und froh konnten wir das Eucharistie, Danksagung, feiern, wenn auch müde.

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Der heutige Tag begann mit dem Impuls zu Maria durch Frau Meurer, auch um uns auf Santa Maria in Trastevere vorzubereiten. Nach dem Frühstück ging es dann mit der Linie 3 zum Circus Maximus, wo wir wieder unsere Führerin Patricia trafen. Über 600 Meter war dieser Circus lang und 140 m breit. Platz für 150.000 Menschen. Dahinter erheben sich die Ruinen der Paläste des Palatin. Von dort ging es zur Kirche Santa Maria in Cosmedin, mit der berühmten Boca de la Verita. Diese Kirche zeigt noch den ursprünglichen freien Dachstuhl der alten Basiliken. Heute ist sie eine orthodoxe Kirche. Ihr gegenüber liegen zwei wunderschöne kleine römische Tempel. Es könnte ein stimmungsvoller Platz sein, wenn nicht der Verkehr und parkende Autos alles verschandeln würden. Die nächste Station war das Marcellus-Theater, in dessen Resten sich mondäne Wohnungen für sehr gut Betuchte befinden. Am Eintritt ins jüdische Getto erinnerte eine Tafel an die Deportation von tausenden römischen Juden 1943 durch die Nazis. Gestern waren die vatikanischen Geheimarchive aus der Zeit Papst Pius XII. geöffnet worden. Es wird jetzt noch Jahre dauern, bis wirklich mehr Licht in dieses dunkelste Kapitel Deutscher und auch in das Dunkel päpstlicher Geschichte gebracht werden kann. Die Stolpersteine von Günter Demnich waren vor vielen Häusern zu finden. Ein kleiner Brunnen auf einem kleinen Platz im ehemaligen Ghetto war so etwas wie eine Atempause. Von dort ging es an der großen römischen Synagoge vorbei auf die Tiberinsel, wo Eis und/oder Espresso die strapazierten Lebensgeister stärkten. Die kleine Kirche St. Bartholomä, von Kaiser Otto III gestiftet, ist heute den Märtyrern des 20. Jh. Gewidmet und beherbergt neben einer Badewanne als Altar noch einen Brunnen aus dem Mittelalter. Bis zum Ziel des Vormittages war es nun nicht mehr weit. Ein kurzes Stück am Tiber entlang ging es dann zu Santa Maria in Trastevere mit ihrem Mosaikschmuck. Welche nun die älteste römische Marienkirche ist, wird sich wohl nie klären lassen. In allen Kirchen fällt das Fehlen von Touristenmassen auf, sehr wohltuend.
Nach einer Erklärung des Mosaiks aus dem 13. Jh., in dem sich schon um eine Perspektive in der Darstellung bemüht wird und der Seitenkapelle mit einem uralten Marienbild und einer Statio verabschiedete sich Patricia für heute von uns. Danach war die Zeit für die Gruppe bis zum Abend zur freien Verfügung.
Nach einer weiteren und intensiven Besichtigung machte sich eine Gruppe nach einem leckeren Mittagessen auf den Weg zu folgenden Kirchen: San Giovanni et Paolo, San Stefano Rotondo und Sante Croce.
Diese drei Kirchen sind extrem unterschiedlich und gerade San Stefano Rotondo ein Muss. Müde und mit vielen Eindrücken brachte uns die Urban 3 zurück bis kurz vor unser Hotel.

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Da heute der Lateran auf dem Programm stand, begann der Tag mit einem Impuls zu Papst Pius X. – politisch antimodernistisch – kirchlich ein Reformer. Treffpunkt war das Franziskus-Denkmal vis-à-vis der Lateranbasilika, dem Haupt und Mutter aller Kirchen der Stadt und des Erdkreises, der Bischofskirche des Bischofs von Rom, über Jahrhunderte die Residenz der Päpste, Ort der geschichtlich so bedeutenden Lateranverträge von 1929 mit dem ältesten Baptisterium Roms.
Die jetzige Gestalt erhielt die erste der von Konstatin erbauten Kirche im Laufe ihrer bewegten Geschichte durch die Päpste des Barock. Deutlich sind die Auswirkungen des Corona-Virus in den bald nicht vorhandenen Touristen zu erkennen. Selbst die päpstlichen Hauptbasiliken sind leer.
Vom Denkmal ging es zur Scala Sancta, der Heiligen Treppe, ein bewegender Ort, gerade weil es nichts als eine Treppe ist, die auch der Papst nur kniend begehen darf.
Die eigentliche Kapelle ist klein und kann über eine andere Treppe erreicht werden.
Die Lateranbasilika ist vielleicht die schlichteste der Basiliken, was auch an der Ausgestaltung durch Borromini liegen kann, der alles in ein zurückhaltendes Weiß tauchte. Das Hauptportal stammt aus der Römerzeit und befand sich im Forum, einfach nur gigantisch die Könnerschaft der Bronzegießer. Der Innenraum wird neben dem schon schlichten Weiß geprägt durch die wunderschöne barocke Decke und dem Ziborium über dem Papstaltar. Die Kathedra stammte aus dem 19. Jh. Das Apsismosaik hat eine Besonderheit, hier haben sich die Künstler im unteren Fries verewigt. – Papst Leo XIII. hatte sich erbeten, hier im Lateran bestattet zu werden, weil er sich nach dem Verlust des Kirchenstaates als Gefangener im Vatikan betrachtete und diesen während seines Pontifikates nie verlassen hat. Leider blieb für den Besuch des Baptisteriums wenig Zeit, da San Clemente um 12.30 Uhr schloss.
San Clemente ist sicher eine beeindruckende Basilika Roms wegen der Kostbarkeit der Ausstattung und des Mosaiks in der Apsis. Die Ausgrabungen unter der Kirche bis zum ehemaligen Mithras-Heiligtum konnte, wer wollte, in der sich daran anschließenden Freizeit ansehen.
Den freien Nachmittag verbrachte eine Gruppe mit einem Gang ums Kolosseum entlang der Via Imperiale zur Plazza Venezia, um dann mit dem Bus zum Petersplatz und zur Engelsburg zu fahren. Hier wurde die erste Schlange von Touristen gesehen…. Der Platz aber auch die im Kern aus der Antike stammende Engelsburg sind immer wieder überwältigend.

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Der Donnerstag war mit einer Fahrt zur Engelsburg und dem Blick auf den erleuchteten Petersdom beschlossen worden. So wenige Menschen bevölkerten die Straßen wie noch nie.
Heute ging es auf den Aventin, ehemals Armenviertel, heute bevorzugte Wohnlage der Wohlhabenden und Ort vieler Klöster der Beneditiner, der Dominikaner, der Malteser. Durch das Schlüsselloch dieses Anwesens kann man wunderbar die Kuppel des Petersdomes sehen. Fotographisch ist es noch nicht gelungen. Wir arbeiten dran. Nach der Messe in San Sabina konnten wir in Ruhe die wunderbare Türe der Kirche betrachten. Bald 1600 alt aus Zypressenholz enthält sie die älteste Darstellung der Kreuzigung Christi. Einfach grandios, wie auch die Kirche in ihrer Schlichtheit eine Erholung für die Reizüberflutung in den vorherigen Kirchen sorgte. Danach ging es durch die Gärten hinunter zur Piazza Venezia. Dort war dann der Treffpunkt mit Patricia am Nationaldenkmal. Für dessen Errichtung mussten auch Teile des historischen Forums weichen. Ob es schön ist, liegt an den Augen des Betrachters. Vorbei an einer Insula ging es dann über die Treppe hinauf zum Kapitol, dem Rathaus von Rom. Der Platz wurde von Michelangelo geschaffen. Beherrscht wird er durch das bronzene Reiterstandbild Kaiser Marc Aurels an dem 2. Jh. Nachdem wir von zwei Aussichtspunkten einen Blick auf das Forum Romanum, dem politischen Mittelpunkt des römischen Reiches über Jahrhunderte, getan hatten, besuchten wir San Maria in Ara Coeli. Ursprünglich ein Tempel des Kaisers Augustus zur Ehren des Himmels, da ihm ein göttlicher Herrscher in Gestalt eines Kindes geweissagt worden war, wurde der Tempel schon sehr schnell nach der Erklärung des Christentums zur Staatsreligion unter Kaiser Theodosius zu einer Kirche umgewidmet und im Laufe der Jahrhunderte umgestaltet. In der Masse ihrer Kunstschätze ist sie einfach nur erschlagend. Die Weissagung an Kaiser Augustus von der Geburt eines göttlichen Kindes wurde sehr schnell auf Jesus übertragen. Die von einem Franziskaner geschnitzte Darstellung eines Kindes wurde über die Jahrhunderte hinweg zum zentralen Ort in Rom, an dem Kinder und auch Erwachsene dem Jesuskind ihre Wünsche, Bitten und Anliegen in Gedichtform laut vortrugen, quasi das „Engelskirchen“ Roms. Die Originale Statue wurde vor einen Jahrzehnten gestohlen, ohne bis heute wieder aufgetaucht zu sein. Eine Kopie hat nun ihre Stelle eingenommen.
Hervorragend ist die Kapelle, die dem heiligen Bernhardin von Siena gewidmet ist, wegen der perspektivischen Darstellung und der natürlichen Darstellung der Menschen. Das Grabmal für einen jungen Künstler wurde von Michelangelo geschaffen.
Vorbei am Trajansforum mit der Trajansäule, der Curia, in der über 1000 Jahre römische Politik betrieben wurde, dem Vestalinnen-Tempel und den Statuen von Caesar, Trajan, Augustus und Domitian ging es Richtung Kolosseum, dessen Namen sich von der kolossalen Statue des Nero herleitet. Wenn die Päpste nicht eingegriffen hätten, stände von diesem größten Amphitheater der Antike nichts mehr, da es als Steinbruch wie viele antike Gebäude benutzt war. Es ist immer noch beeindruckend.

Danach konnte die Zeit bis zum Abendessen für private Erkundigungen genutzt werden. San Pietro in Vinculis mit der eindrucksvollen Statue des Moses bildeten den Abschluss des Tages.

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Der Morgenimpuls zum heiligen Petrus stimmte uns schon auf das Thema des Tages ein: St. Peter und die Vatikanischen Museen.
Vorher gelang dann noch eine Aufnahme durch das Schlüsselloch. An der Haltestelle konnten wir dann den Aufmarsch der Carabinieri mit ihren Mopeds beobachten: Hauptsache ist: bella figura und das Leben ist eine Oper.
Dann ging es auf den Petersplatz. Alles, was sonst zum Erscheinungsbild gehört, Fehlanzeige. Keine Schlangen bei der Sicherheitskontrolle, keine genervten Security-Beamte, alles eher leger und entspannt.
Der Wechsel der Audiogeräte in der Basilika und in den Museen ist nervig aber eine 100% Einnahme. Der Wachwechsel der Schweizer Garde ist eher schlicht. Die Winteruniform etwas einfach. Das Hauptportal stammt noch aus Alt-St. Peter und ist gewaltig. Zur Zeit Neros war es eine unwirtliche Gegend mit einem Circus… Hier soll das Martyrium des Apostels stattgefunden haben. Auf jeden Fall befindet sich im Umfeld und unter der Basilika ein riesiges Gräberfeld aus dem ersten Jh.
Ein Porphyrstein am Eingang stammte ebenfalls aus der Vorgängerkirche und soll die Stelle bezeichnen, an der König Karl zum Kaiser Karl gekrönt wurde. Der Raumeindruck ist und bleibt gewaltig und ist pure Machtdemonstration. Es ist ein genialer Entwurf von Bramante und Michelangelo gewesen, dem die Veränderung von einem Zentralbau zu einer Basilika nicht unbedingt zum Vorteil gereicht hat. Die Pietà von Michelangelo berührt dagegen immer. Leider muss sie vor Wahnsinnigen durch eine Panzerglasscheibe geschützt werden. Die Petrusstatue ist etwas geschützt, damit der arme Heilige nicht gänzlich seine Zehen verliert. Der Hochaltar ist mit zig Ciborien, Monstranzen und Reliquiaren vollgestellt. Was das soll, mag der liebe Himmel wissen. Einfach nur grässlich. Darüber dann der imposante Baldachin aus Bronze von Bernini. Es sind die Bronzeplatten aus der Antike, die 1500 Jahre die Kuppel des Pantheon geschmückt hatten und eingeschmolzen wurden… Wie sagen die Römer: Was die Barbaren nicht geschafft haben, haben die Barberini geschafft.
Der Besuch in der Basilika hielt sich auch in Grenzen, so dass der Besuch der Krypta mit den Papstgräbern nicht mit endlosem Warten und Gedränge verbunden war. Das Petrus-Grab berührt schon, auch wenn es archäologisch noch tiefer verortet ist. Das Grab Papst Paul VI. befindet sich Gott sei Dank noch immer an der von ihm vorgesehenen Stelle. Von der Krypta ging es dann zunächst mit dem Aufzug bis zur Kuppel, um von dort aus den grandiosen Blick in das Innere der Basilika geschenkt zu bekommen. Hier wurde aber auch deutlich, dass alle Bilder der Kuppel riesige Mosaiken sind. Die 302 Stufenbis zur Laterne der Kuppel sind gut zu bewältigen. Belohnt wird man mit einem grandiosen Rundumblick auf den Vatikan und die Stadt. Nach der Zwischenstation auf dem Dach, was sich nur noch wegen des hervorragenden Kaffees lohnt, kamen wir wohlbehalten in der Basilika an.

Das Gruppenfoto mit St. Peter im Híntergrund wurde gleich Richtung Würselen geschickt. – Vor den Vatikanischen Museen keine Schlange, kein Gedränge alles war in 10 Minuten erledigt. Es ist kaum vorstellbar, was sich hier alles angesammelt hat. Die Präsentation ist in die Jahre gekommen. Reizüberflutung allerorten. Hier hilft nur Selektion und Konzentration auf die Stücke, die man wirklich sehen will.

Die Stanzen Raffaels sind für mich der Höhepunkt. Die Sistina mit den Fresken Michelangelos sind grandios, aber wie so oft, einfach too much. Ein Geschenk war es, dass man 30 und mehr Minuten relativ ungestört (außer hin und wieder das obligatorische „Silentio“ – „No photo“)…. Das Stop and Go Gehen geht unheimlich auf das Kreuz und macht müde. Weder die Pinakothek noch die ägyptische Sammlung konnten noch reizen.

Nach dem Abendessen machten sich noch zwei Gruppen auf den Weg zum Trevi-Brunnen. Die wenigen Menschen ließen eine gute Sicht auf dieses Wunderwerk zu. – Dankbar, müde und erfüllt mit wieder neuen Eindrücken ging auch dieser Tag friedlich zu Ende.

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Heute ist der letzte volle Tag in Rom. Kurz vor 8.00 Uhr ging es in Richtung Vatikan, Die Kontrollen waren schnell bewältigt. Die Gruppe von Pfarrer Kader traf etwas später ein. Ein Würselener-Kohlscheider Treffen in Rom. Der Campo Santo ist schon eine besondere Welt innerhalb der besonderen Welt des Vatikans. Die Messefeier war ansprechend und der anschließende Kreuzweg war konzentriert und sehr stimmig. Ein Großteil der Gruppe nahm daran teil. Es tat gut. Der Angelus war ja anders geplant, der Papst betete ihn nicht am Fenster seiner Nicht-Wohnung sondern in der Privatbibliothek, um wegen des Virus große Menschenansammlungen zu verhindern. Nachher ging er doch an das Fenster in der dritten Etage des Apostolischen Palastes. Nach der Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens darf durchaus gefragt werden. Leider haben wir das nicht mehr mitbekommen. Wir saßen dann unweit der Kolonaden in einem sehr ansprechenden Café. Gegen 13.30 Uhr ging es dann entlang des Tibers an der Engelsburg vorbei, die schon für Besucher geschlossen war, Richtung Justizpalast mit seiner tragischen Geschichte über den Tiber in Richtung Piazza Navona. –Der Architekt nahm sich das Leben, weil er die Toiletten in dem Gebäude vergessen hatte. – Auf der Piazza Navona tummelten sich deutlich mehr Menschen, als an anderen Orten. Der Vier-Flüsse-Brunnen ist ein wunderbares Beispiel für die Liebe der Römer zum Wasser. Von dort ging es zum Pantheon, dem besterhaltenen Bauwerk aus der Antike, deren Kuppel im Durchmesser erst von der Haghia Sophia übertroffen wurde und später von der Kuppel von St. Peter.
Ohne Ankündigung und Hinweis standen wir vor verschlossenen Türen…. Traurig. Patricia konnte die Enttäuschung gut auffangen. Vorbei an den Zentren der politischen Macht erreichten wir den Trevi Brunnen. Auch hier war es richtig übersichtlich. Schlusspunkt war die Spanische Treppe…. Hier verabschiedeten wir uns von Patricia, einer leidenschaftlichen, kompetenten und in ihre Stadt verliebte Reiseführerin. DANKE!

Die Piazza da popolo, diverse Kirchen, sofern sie noch offen waren, lagen auf unseren Weg zum Pantheon. Immer noch geschlossen.
Der Bus streikte, und deshalb war der Weg zum Hotel ein anderer, zu Fuß über den Aventin zurück zum Hotel. Es war ein toller Abschluss des Tages. Dankbar und auch etwas wehmütig klang dieser Tag aus. Die Abendrunde war getragen von schönen und tiefen Momenten. DANK!

7

Heute hieß es, zurück in die Heimat. Italien im Ausnahmezustand. Nach China die Nation, die am stärksten vom Virus betroffen ist, ergreift drastische Maßnahmen, bis zum 3. April sind alle Museen, Konzerte etc. geschlossen oder finden nicht statt: Nationaler Notstand. Die Kirche zieht nach: alle Gottesdienste sind untersagt. Hier lag der Grund für die Schließung des Pantheons gestern und des Kolosseums, des Domus Aurea. – Heute traf es uns. In San Sebastiano eröffnete uns mit dem Charme eines Brecheisens der dortige Pfarrer, dass die Messe nicht möglich ist. Da zumindest die Kirche nicht geschlossen war, haben wir am Grab des heiligen Sebastian einen Wortgottesdienst gehalten, beten hat der Kardinal ja nicht verboten…..
Nach einer längeren Pause ging es dann zum Flughafen. Es war sehr schön, in vertrautem Kreis einfach die Tage nachklingen zu lassen. Wir hatten verdammtes Glück….Die Geschäfte im Flughafen sind Verführung pur…..einfach tolle Auslagen.
Beim Boarding wurden uns die Bögen zum Ausfüllen ausgeteilt. Es gibt immer Menschen, die durch Verweigerung Aufmerksamkeit erheischen wollen. Der Kapitän hat sehr moderat, aber ebenso deutlich auf die Konsequenzen der Verweigerung des Ausfüllens hingewiesen. Es war eine sprachliche Meisterleistung. Es kam dann doch noch die frohe Botschaft, dass gewisse Herrschaften sie doch ausgefüllt hätten.
Nach der Zwischenlandung in München ging es pünktlich nach Düsseldorf und dann nach Hause. Dankbar, mit vielen Eindrücken beschenkt, haben wir bewegt Lebe wohl gesagt. DEO GRATIAS