von Pastoralreferent Marek Dzieciolowski
BLEIBT IN MEINER LIEBE ...
Das ist mein Gebot: Liebt einander! …
Dies trage ich euch auf: Liebt einander! -
Diese Sätze aus dem 15. Kapitel des Johannesevangeliums hören katholische Christinnen und Christen heute in den Gottesdiensten auf der ganzen Welt.
In seinen Aufzeichnungen „Der Schattenfotograf“ notiert der Schriftsteller Wolfdiet-rich Schnurre die folgende Geschichte:
„Vater lief erst ein paar Mal im Nachthemd im Zimmer herum und rieb sich fröstelnd die Oberarme dabei. Dann blieb er dicht vor mir stehen.
›Liebst du die Menschen?‹ Er schien die Luft anzuhalten; man hörte auf einmal seinen Atem nicht mehr.
›Hör mal‹, sagte ich, ›wo wir so viele nette kennen.‹
›Also.‹ Vater atmete aus und stieg wieder ins Bett.
›Was heißt also?‹, fragte ich.
›Also heißt, dann kannst du auch Wunder vollbringen.‹
Ich hatte auf einmal Herzklopfen bekommen.
›Du meinst, Wunder kriegt jeder fertig?‹
›Jeder, der liebt‹, verbesserte Vater und machte sich sein Kissen zurecht.“