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Convivium musicale Orchester-Konzert mit lateinamerikanischer Barockmusik unter Leitung von Dominik Schneider

20241103 convivium musicale
Datum:
Sonntag, 3. November 2024 17:00

Mittels der Musik bemühten sich fortschrittliche jesuititsche Missionare im 17. Jahrhundert in Lateinamerika, die Ureinwohner für den christlichen Glauben zu begeistern. Dieser musikalische Schatz ist neu entdeckt worden und wird von einem Projektorchester präsentiert. 

Juan Gutierrez de Padilla (1590-1664) gilt als der bedeutendste Komponist des amerikanischen Kontinents im 17. Jahrhundert. Als Domkapellmeister von Puebla, Mexiko, unterstand dem gebürtigen Spanier seit 1629 das am besten ausgestattete Ensemble des neuentdeckten Kontinents: neben Sängern, einem Harfenisten und zwei Organisten umfasste es die unterschiedlichsten Blasinstrumente und mehrere Gamben. 

In Erinnerung an ihn und seine Musikerkollegen entwarf das Convivium musicale, Wesel, unter der Leitung von Dominik Schneider, Essen, ein Konzertprogramm, in dessen Mittelpunkt eine achtstimmige, doppelchörige Messe, die „Misa Ego flos campi“, steht.

 

Noch ausführlichere Hintergrundinformationen finden Sie hier:

Juan Gutierrez de Padilla, der als der bedeutendste Komponist des amerikanischen Kontinents im 17. Jahrhundert gilt, wurde um 1590 in Málaga geboren und starb im April 1664 in Puebla de los Angeles, der zweitgrößten Stadt Mexikos. Sein beruflicher Lebensweg führte ihn von seiner Heimatstadt 1608 als Kapellmeister nach Ronda, danach Jerez de la Frontera, Málaga und schließlich nach Cádiz. 1622 findet man ihn dann in Puebla, wo er Gaspar Fernández, dem dortigen Domkapellmeister, als Assistent zugeordnet wird; nach dessen Tod 1629 übernimmt er dessen Amt – das ihm unterstehende Ensemble war das am besten ausgestattete des neuentdeckten Kontinents; neben Sängern, einem Harfenisten und zwei Organisten umfasste es Spieler von chirimías, sacabuches, flautas und dulcainas (Zinken und Posaunen, Blockflöten und Rohrblattinstrumente wie den Dulzian), dem dann noch Gamben hinzugefügt wurden.

 

In Erinnerung an ihn und seine Musikerkollegen entwarf das Convivium musicale, Wesel, unter der Leitung von Dominik Schneider, Essen, ein Konzertprogramm, in dessen Mittelpunkt eine achtstimmige, doppelchörige Messe, die „Misa Ego flos campi“, steht. Eingewoben in deren Einzelsätze sind weitere Werke der alten Welt, die den Weg in die neue fanden oder solche, die erst dort entstanden sind.

Unter Hinzunahme von Tasteninstrumenten wie der Orgel oder dem Cembalo wird dabei teilweise mit, teilweise ohne Generalbass gespielt, welcher "durch das gantze Stück das fundament führet", begleitet von einer kurzgefassten oder auch ausführlicheren Moderation.